Wie funktionieren DI-Regionalgruppen?

Wie gründe ich selbst eine Regionalgruppe? Ich möchte Koordinator und Ansprechperson sein.

Aufwand:

Unserer Erfahrung nach muss es nicht sonderlich viel Arbeit und Aufwand sein, eine Regionalgruppe in der eigenen Region auf die Beine zu stellen. Für die Gruppenteilnehmer bedeutet die Gruppe viel und das beinhaltet Verantwortung, sich als Ansprechpartner für andere Familien in der Region zur Verfügung zu stellen.

Unterstützung durch den Webmaster:

Die Koordination aller Regionalgruppen übernimmt der DI-Vater, der Webmaster von di-familie.de ist. Er hilft Dir mit dem Kontakt zu den anderen Familien in Deiner Gegend. Dann solltest Du Kontakt zu allen von ihm genannten Familien per Email aufnehmen und dabei am besten ein erstes Treffen mit Ort und Zeitangabe vorschlagen. Falls Du möchtest, kann er auch versuchen, zu Eurem Regionaltreffen ein Mitglied von DI-Familie oder jemanden aus einer benachbarten Gruppe einzuladen, um Euch den Gesprächseinstieg zu erleichtern.

Zuverlässigkeit:

Ansprechpartner für eine Region sollten unbedingt zuverlässig sein. Wenn es neue Anfragen per Email gibt, ist es empfehlenswert, diese innerhalb von 48 Stunden zu beantworten. Dafür ist es sinnvoll, einmal täglich kurz die eigenen Emails zu checken.

Örtlichkeit und Kosten:

Der Koordinator sollte mit der Tagungsstätte vorbesprechen, wie teuer der angemietete Raum ist, und ob Kaffee und Kuchen gestellt wird. Die Kosten sollten dann auf die anwesenden Familien nach dem Treffen umverteilt werden.

Termine:

Wenn sich die Gruppe schon mal getroffen hat, kann man auch einen „doodle“ für die Terminfindung einrichten. Am Ende jedes Treffens sollte in etwa klar sein, wann ungefähr sich die Gruppe ein nächstes Mal treffen will.

Einladung:

Der Koordinator sollte sicher gehen, dass alle Interessenten eine Email-Einladung zum nächsten Regionaltreffen bekommen, mit genauer Zeitangabe (Anfang – Ende) und Adresse. Das lässt sich über eine Mailingliste lösen, wobei diejenigen, die dort nicht aufgeführt sein wollen, gesondert angeschrieben werden können.

Rückmeldung an den Webmaster:

Der Koordinator der Regionalgruppe sollte einmal im Halbjahr an den Webmaster zurückmelden, ob es die Gruppe noch gibt. Auch ist es ratsam, den Termin des nächsten Treffens an den Webmaster zu mailen, damit dieser den Termin (mit Nennung der Stadt) online ankündigen kann. Schön ist, wenn mitgeteilt wird, ob ein Gruppentreffen zustande gekommen ist, wie die Stimmung ist und ob Probleme auftauchen. Wenn es Erfahrungen gibt, die auch für die übrigen Regionalgruppen interessant sein könnten, wäre es gut, auch diese Informationen allgemein an den Webmaster zurückzumelden.

Unterstützung:

Wenn schwierige Situationen in einer Regionalgruppe auftauchen sollten, kann der Koordinator der Gruppe sich gern an den Webmaster wenden um sich dort Hilfe und Unterstützung zu holen.

Ablauf:

Beim Treffen selbst sollten alle Teilnehmer vom Koordinator persönlich begrüßt werden. Es macht Sinn, eine kurze Vornamensrunde zu machen, sobald alle eingetroffen sind. Der Koordinator selbst sollte als Erster pünktlich da sein, um die Neuankömmlinge begrüßen zu können.

Rolle:

Der Koordinator ist nicht für die Bespaßung der Familien zuständig. Trotzdem ist es bestimmt gut, sich bei den einzelnen Teilnehmern nach ihren Interessen, Anregungen und ihrer Zufriedenheit mit den einzelnen Treffen zu erkundigen.

Was unbedingt zu vermeiden ist:

Es sollte möglichst keine interessierte Familie von den Treffen ausgeschlossen werden. JEDE DI-Familie sollte ihren Platz in unserem Netzwerk haben.

  • Eine Gruppe sollte sich eher nicht zu einer geschlossenen Gruppe machen. Vorgesehen ist von di-familie.de, dass die Gruppen offen bleiben.
  • Der Koordinator der Region sollte keine Anfrage von anderen DI-Familien und Wunscheltern unbeantwortet lassen. Kontaktanfragen sollten auf keinen Fall versanden. Können Fragen nicht beantwortet werden, sollten sie an den Webmaster zurückverwiesen werden. Er wird sich dann um eine andere Lösung bemühen.
  • Der Koordinator der Regionaltreffen sollte nicht zu spät zur Gruppe erscheinen.
  • Eine Therapeutisierung der Gruppen sollte vermieden werden: ungebetene und missionarische Belehrung anderer Gruppenmitglieder, Befindlichkeitsrunden ohne Einverständnis der Gruppe und Werbung für eigene Beratungsangebote gehören nicht hierher.

Ein Regionaltreffen: Was nutzt mir das?

Viele von uns haben ein großes Interesse daran, andere DI-Familien in der Nähe des eigenen Wohnortes kennen zu lernen.

Denn unsere Kinder kommen hier mit Kindern in Kontakt, die ebenfalls mit Hilfe einer Samenspende gezeugt wurden. Dabei machen die Kinder die Erfahrung, dass sie nicht allein sind. Je länger eine Gruppe besteht, um so eher können unsere Kinder sogar miteinander groß werden.

Aber die Gruppe hilft nicht nur den Kids: Uns Eltern tun diese Treffen auch gut! Denn Eltern haben bei solchen Treffen ebenfalls die Möglichkeit, Ansichten und Erfahrungen mit anderen Eltern auszutauschen.

Es kann zudem ein gutes Gefühl sein, an einem sich immer weiter verzweigenden deutschen Netzwerk teilzuhaben. Eine DI-Gruppe ist einer der wenigen sozialen Orte, wo DI eine geteilte Selbstverständlichkeit ist: Wir als Familien, die sich mithilfe der Spendersamenbehandlung gegründet haben, kommen während der Treffen nicht etwa als exotische Ausnahme daher, vielmehr ist unsere Art der Familienbildung dann Normalität. Das macht die Treffen mit anderen DI-Familien unschätzbar wertvoll!

Wir haben die Erfahrung gemacht: Der regelmäßige Austausch mit anderen Familien fördert unser Selbstvertrauen und unsere Sicherheit im Umgang mit DI.

Auch Fragen der altersgemäßen Aufklärung der Kinder und des Umgangs mit der DI im sozialen Umfeld können miteinander besprochen werden. Wir können von den Erfahrungen und Erzählungen der Anderen viel lernen.

Kinderwunschpaare, die sich noch vor der Entscheidung zur DI befinden oder noch in Behandlung sind, können gern dazukommen. Es soll Raum sein, offene Fragen für sich klären zu können und von den Anderen hilfreiche Ideen zu bekommen, um eigene Hürden leichter zu überwinden. Bestehende DI-Familien freuen sich meist, über die eigenen Erfahrungen berichten zu können.

Ein Regionaltreffen: Was erwartet mich da?

Die Gestaltung der Treffen bleibt jeder Regionalgruppe selbst überlassen.

Oft findet das Treffen an einem Wochenende statt. Die Gruppe trifft sich zum Beispiel in einem Gästehaus oder in einer Freizeiteinrichtung, vorzugsweise in einem reservierten Raum einer Gaststätte. Oder bei jemandem privat zuhause. Es ist meist ein lockeres Zusammenkommen, bei Kaffee und Kuchen oder zum Grillen oder Frühstück, oder zu irgendeinem anderen Event oder Fest.

Alle DI-Familien sind hier willkommen. Bezüglich der Namen der Teilnehmer gewährleisten alle einander Vertraulichkeit. Die Gruppen sind in den verschiedenen Städten unterschiedlich groß; und die Kinder sind in der Regel unterschiedlichen Alters. Wir freuen uns, dass meist jedes Mal eine neue Familie dazu stößt. Im Prinzip ist es gut, wenn auch Familien, die noch in der Entscheidungsphase zur DI sind, reinschnuppern können, weil es hilft, genau in dieser Zeit bestehende Familien kennenzulernen.

Für die Kinder sollte immer etwas dabei sein. Vielleicht bringt jemand Spielzeug und Malsachen mit, oder organisiert eine Schatzsuche oder eine andere Aktivität, bei der alle mitmachen können. Praktisch ist oft, wenn ein Spielplatz in der Nähe ist. Falls größere Kinder und Jugendliche mitkommen, gilt es, sich auch für sie etwas Passendes zu überlegen.

Manche Gruppen, die mehr Zeit miteinander verbringen wollen, organisieren sogar ein gemeinsames Wochenende (wie z.B. die überregionalen Kerngruppen von IDI und DI-Familie), z.B. in einer Jugendherberge. Da gibt es dann auch Raum für Männer-/Frauen-Gruppen und für ein breiteres Spektrum an gemeinsamer Freizeitgestaltung.


Während die Kinder spielen, können die Erwachsenen ins Gespräch kommen. Manche tauschen sich darüber aus, was seit dem letzten Treffen so los war oder welche Erziehungsfragen auftauchen. Und dabei geht es selbstverständlich auch immer wieder um das Thema DI: Welche Rolle spielt die DI im Alltag? Welche Haltung habe ich zur DI? Gibt es Probleme, die in diesem Zusammenhang auftauchen? Was möchte ich den Anderen von meinen bisherigen Erfahrungen erzählen? Hat jemand neue Infos, die für die anderen nützlich sein können? Einzelne Treffen könnten durchaus auch unter einem bestimmten DI-Thema stehen (z.B. „Aufklärung der Kinder“; „soziales Umfeld“; „Bedeutung des Spenders“…); manchmal möchte eine Gruppe vielleicht eine ReferentIn einladen. Manchmal lässt sich auch gar nichts in Ruhe besprechen, bevor nicht eine Person für die Betreuung der Kinder abgestellt wird oder ein Kindersitter auf die Kinder achtet, während die Erwachsenen miteinander sprechen.

Manche Sachen möchte man lieber mit Einzelnen besprechen, manches lieber mit der ganzen Gruppe. Es gilt eine gute Balance herzustellen zwischen Thematisierung der DI und Nichtthematisierung, das heißt den übrigen Freizeitinteressen der Gruppe. Wir DI-Familien bewegen uns oft zwischen dem Wunsch, DI einerseits nicht zu tabuisieren, andererseits wollen wir unsere Familie nicht über die Spendersamenbehandlung definieren. Darauf sollte man bei der Gruppe achten: Die Regionalgruppe ist keine DI-bezogene Arbeitsgruppe, sie ist auch keine therapeutische Selbsterfahrungsgruppe, sie ist allerdings auch nicht wie jeder x-beliebige Kaffeeklatsch oder Stammtisch, bei dem wir zufällig dabei sind. Manche würden sich nicht ausreichend angesprochen fühlen, wenn die Treffen zu oberflächlich, unverbindlich und fern vom gemeinsamen Thema der DI sind, andere wiederum würden es als Zumutung erleben, wenn sie über tiefere Gefühle sprechen sollen. Die meisten Gruppen kriegen aber automatisch eine gute Mischung hin. Wir haben viele Treffen miterlebt, die eine Atmosphäre von Freundlichkeit und Herzlichkeit hatten und von allen Gruppenteilnehmern als bereichernd erlebt werden.

Wer Interesse hat, eine Regionalgruppe zu besuchen oder selbst zu gründen, kann sich gern beim Webmaster von di-familie.de/DI-Netz.de melden, der dann bei der Kontaktaufnahme zu anderen Familien behilflich ist. Falls es für Dich schwierig bleibt, Kontakt herzustellen, wende Dich bitte jederzeit gern wieder an den Webmaster unseres Netzwerkes.